Presseinformation, 28.03.2015, “Rassismus tötet!”-Leipzig¶
+ 120 Menschen demonstrierten in Taucha zu einem der Täter, der für den Mord an Kamal K. verantwortlich ist + Gruppe “Rassismus tötet!- Leipzig” weist auf weitere neonazistische Aktivitäten des Täters hin, dieser ist Sohn eines Leipziger Polizisten +
Die Leipziger Gruppe “Rassismus tötet!” rief am 28.03.2015 um 15:00 Uhr zu einer Demonstration unter dem Motto “Nazis keine Ruhe lassen! – Nichts wird vergessen, nichts ist vergeben!” in Taucha bei Leipzig auf. Anlass sind die weiteren neonazistischen Aktivitäten eines Täters, der für den Mord an Kamal K. 2010 in Leipzig verurteilt wurde. Der Täter Daniel K., Sohn eines Leipziger Polizisten, gab damals vor Gericht an kein Neonazi mehr zu sein, bzw. sich von der Szene gelöst zu haben. Diese Einlassung war damals schon unglaubwürdig.
Die heutige Demonstration wurde von einem massiven Polizeiaufgebot begleitet. Die Anmelderin wurde während der Veranstaltung von zwei Menschen aus Taucha beleidigt, unter anderem auch sexistisch, des Weiteren zeigte in der Nähe des Wohnortes von Daniel K. ein Anwohner den Hitlergruß.
Der Anlass für die Demonstration war die weitere Betätigung nach der Haftentlassung des Täters, Daniel K., in der rechtsradikalen Szene. So nahm dieser zusammen mit Leipziger Neonazis am 30. August 2014 am vierzehnte “Rudolf-Hess-Gedenkturnier” im Vogtland teil. Zu dieser Veranstaltung, rund um den Todestag des Hitler-Stellvertreters, reisen jährlich rund 100 Neonazis aus Bayern, Thüringen und Sachsen an, um Rudolf Hess zu gedenken und sich zu vernetzen. Organisiert wird das Event vom Greizer NPD-Funktionär Thomas M.. Mitunter kommt es dabei zu Straftaten, die den Teilnehmern der braunen Gedenkveranstaltung zugerechnet werden.
“Wir konnten mit unserer Demonstration darauf hinweisen, dass die Aussagen von Daniel K. damals reine Schutzbehauptungen waren. Wir haben heute ein klares Zeichen gegen Rassismus in Taucha gesetzt. Auch in Zukunft werden wir die Aktivitäten von Daniel K. im Auge behalten und jede faschistische und rassistische Betätigung stören, sowie seine Nachbarschaft darüber informieren, egal wo.” so Maximilian Schmidt, Pressesprecher der Gruppe “Rassismus tötet!”- Leipzig.
Bei den neueren Recherchen zu den Aktivitäten von Daniel K. wird sich auf diesen Artikel bezogen.