Anreise nach Freital:
Der Bustreffpunkt in Leipzig für die gemeinsame Anreise ist 15:15 in der Selneckerstraße. Die Hin- und Rückfahrt kostet pro Person 10€, Tickets gibts vor Ort
Aufruf von „Refugees Welcome“ Leipzig:
Schon wieder nach Freital? – Viel eher: Immer noch Freital. Immer und immer wieder.
Egal wie wir die Sache drehen und wenden – eine Änderung der Zustände ist leider noch immer nicht abzusehen, nicht in Freital und nicht anderswo. Meldungen rassistischer Übergriffe und von Angriffen auf Unterkünfte für Asylsuchende sind mittlerweile an der Tagesordnung. Nachdem in Freital über Monate der rassistische Mob gegen eine Unterkunft gewütet hatte, waren die Proteste in der letzten Juniwoche eskaliert, nachdem bekannt wurde, dass weitere Geflüchtete aus der Erstaufnahmestelle in Chemnitz nach Freital verlegt werden. Daraufhin versammelten sich die ganze Woche über mehrmals hunderte rassistische Anwohner*innen und (Neo-)Nazis direkt vor der Unterkunft. So wurde nach den Fackelmärschen in Schneeberg erneut ein Ort in Sachsen medial zum Symbolbild für die hässlichen Deutschen und den rassistischen Mob. Dieses Bild entfaltete seine Wirkung zumindest soweit, dass die Organisator*innen der „Nein zu Heim“-Kampagne alle weiteren Versammlungen vor dem Heim unterließen.
….it was always burning…
Mittlerweile stellte sich jedoch heraus, dass Matthias Weinlich, Mitbegründer der „Nein zum Heim“-Kampagne, und sein Rassistenpack weiterhin uneingeschränkten Zugang zur Asylunterkunft im Hotel Leonardo haben und nach Aussagen von Supporter*innen dort sogar die Kleiderausgabe „gegen Spende“ organisieren. Gleichzeitig tobt sich der Volksmob gewohnt ekelhaft im Internet aus. Freitaler*innen äußern, dass „dieses Viehzeug gleich tot“ gemacht werden solle oder Leute sehen sich direkt als „oberster Begrüßer an der Rampe“.
Währenddessen zeigen sich die Verantwortlichen in Stadt– und Landespolitik unwillig den rassistischen Mob in die Schranken zu weisen. Ermittlungen gegen Aufrufe zu Gewalttaten und Vernichtungsphantasien in den sozialen Medien gibt es in Sachsen nicht. Trotz mehrfacher Übergriffe, versuchter Brandschläge, Böller– und Steinwürfe hat die Verwaltung offensichtlich kein Interesse daran rassistische Versammlungen vor dem Hotel Leonardo zu unterbinden. Im nahen Meißen feiern Rassist*innen nun ebenfalls Woche für Woche ihre Taten – hier wurde eine geplante Unterkunft kurzerhand abgefackelt – und finden in der lokalen Politik eher Verbündete als Gegner*innen.
….since the world’s been turning.
Nach nunmehr vier Wochen scheint der „Waffenstillstand“ zwischen den Rassist*innen und der lokalen Zivilgesellschaft in Freital einseitig aufgekündigt. So mobilisiert die rassistische Bürgerwehr FTL/360 für Freitag den 31.07. zu einem „Bürgerfest“ direkt vor der Unterkunft am Langen Rain und fügt süffisant hinzu: „mit offenem Ende“ – ein Angriffsversuch mit Ankündigung.
Dazu haben sie sich Nazirapper A3stus eingeladen, die „unsere Kinder“ vor „Zion, (…) der nur unser Gold will“ retten wollen und von „Tausende[n] von Deutschen“, die „durch Zuwandererhand, durch fremde Feinde, hingerichtet“ werden, fabulieren. Wir finden das Rassistenpack hat keine ruhige Sekunde verdient und vor allem kein festliches Get–Together mit Hassfolk bei einem gemütlichen Bier – in Sichtweite der Menschen, die von ihnen jeden Tag terrorisiert werden.
Dem wollen wir eine lautstarke Demonstration entgegensetzen, die nicht nur dem rassistischen Mob in die Suppe spuckt, sondern auch den Duldungsstatus aufhebt, den die Rassist*innen immer wieder durch Verantwortliche aus der Lokal– und Landespolitik zugesprochen bekommen.
Freital in die Suppe spucken!
Den alltägliche Terror gegen Geflüchtete brechen!
Gegen den rassistischen Normalvollzug!
31.07.15. – 17:00 – Freital – S–Bahnhof Potschappel